Märchen, die besonderen Geschichten

Sie beginnen mit einem Problem und zeigen dann, welche Hindernisse überwunden und welche Aufgaben gelöst werden müssen. Sie lassen die Märchenheldin, den Märchenhelden aber nicht allein und zeigen, wie es weitergehen kann, dass es Hilfe  und ein gutes Ende gibt.

Märchen zeigen, worauf es im Leben ankommt

  • Geh sorgsam mit anderen Lebewesen um.
  • Lass dich nicht von Ober-flächlichkeiten blenden.
  • Behalte deine Aufgabe und dein Ziel stets vor Augen.
  • Habe Geduld, und wenn die Zeit gekommen ist, handle.
  • Widme dich deiner aufgabe, auch wenn sie mühsam ist.
  • Habe Vertrauen. Auch wenn es mitunter aussichtslos erscheint, kommt Hilfe, vielleicht gerade von dort, von wo du es am wenigsten erwartest.
  • Misserfolge gehören zum Leben.
  • Habe Mut und gehe ohne Furcht weiter.


Erzählen Sie doch mal - Erzählen ist (k)eine Kunst!

Wir ermahnen viel, aber wir erzählen nicht mehr. Damit geht auch die Fähigkeit des Zuhörens verloren. Das ist schade, denn wenn Kinder im Kontakt mit Eltern, Großeltern, ErzieherInnen, LehrerInnen und anderen wichtigen Menschen Geschichten erzählt bekommen, können sie sich geborgen fühlen.

Märchen geben ihnen Orientierungen an die Hand, die ihnen helfen können, Vertrauen zu entwickeln und Mut zu gewinnen.

Mit Märchen kommen sie mit einer wunderbaren Sprache und mit den Werten des Lebens in Berührung. Sie können eigene innere Bilder entwickeln und zunehmend mutiger und klüger werden.

Mit Märchen schöpfen Sie aus einem uralten Erfahrungsschatz.


Die Welt der Märchen

Manchmal reicht ein Stichwort, und vor unserem inneren Auge erscheint ein  Mädchen mit roter Kappe. Wir sehen ein Mädchen, das in der Asche sitzt, bevor es in den schönsten Kleidern seinen ganz großen Auftritt hinlegt.

Eine Prinzessin verschläft ganze hundert Jahre, während einer anderen die goldene Kugel aus der Hand rollt.

Der von allen unterschätzte Dummling wird zum weisen König, zwei Kinder naschen von einem Hexenhäuschen, und eine Königstochter findet Schutz im Haus der sieben Zwerge.

Die Zaubermärchen der Brüder Grimm sind Teil unseres kulturellen Erbes und auf der ganzen Welt bekannt. Viele Generationen haben sie gehört, gelesen und später an ihre Kinder und Enkel weitergegeben.

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jhts. hat sich das entscheidend geändert. Märchen wurden auf Schallplatten und andere Tonträger gebannt und im Hörfunk übertragen. Märchenfilme erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und stehen medial fast uneingeschränkt zur Verfügung.

Mit den alten Märchen haben die Neuverfilmungen oft nicht mehr viel zu tun. Merkmale und Bedeutungen werden vermischt und undeutlich gezeichnet. Die Handlungen werden mit Parodien aufgepeppt und sind oft nicht wieder zu erkennen.

Das Äußere, das Prächtige und Pompöse von Kostümen und Ausstattung rückt in den Fokus der Aufmerksamkeit und übertünchen das, was die erzählten Märchen einst ausmachten.

 

Ihre Botschaften und Weisheiten versinken im Gold und Glanz der Dekorationen. Dafür bedienen sich Filmemacher gerne vielfältiger Klischees, die Kritiker den Märchen an anderer Stelle lautstark ankreiden.

Verfilmte Märchen lassen fast durchweg außer Acht, was erzählte Märchen an Werte- und Sinn-Orientierungen zu bieten haben. Damit geht vieles von dem, was für junge Literatur- und Lebensanfänger als grundlegend bedeutsam eingeschätzt werden kann, verloren, vor allem das Tröstende und Mut machende, denn:

Märchen sind

grundsätzlich

Mut  machende Geschichten.

M